„Können meine Daten endlos weiterverkauft werden?“ „Warum gelten für Vereine die gleichen Regeln wie für große Konzerne? Und „Ist den Bürgern Datenschutz überhaupt wichtig?“ Beim 4. Osnabrücker Abend stand die SPD-Datenschutzexpertin und Europaabgeordnete Birgit Sippel Rede und Antwort.

Seit Mitte Mai 2018 gilt die Datenschutz-Grundverordnung in allen Ländern der Europäischen Union. Sie schützt die Bürgerinnen und Bürger im Netz und regelt unter anderem, wie personenbezogene Daten erhoben und gespeichert werden dürfen. „Die Verordnung ist zurzeit in aller Munde – Grund genug, dass wir uns beim Osnabrücker Abend damit beschäftigen“, eröffnete der SPD-Europaabgeordnete Tiemo Wölken den Abend.

Bedenken aus der Wirtschaft, die Verordnung sei zu streng, will Birgit Sippel nicht gelten lassen. „Die Lobbyisten in Brüssel kannten die Verordnung sehr genau. In der zweijährigen Übergangsfrist hätten die Kammern ihre Mitglieder informieren können“, ist sich die Politikerin sicher. Tiemo Wölken betont, dass die DSGVO nur ein erster Schritt sei. „Personenbezogene Daten sind nun geschützt, aber was ist mit unserer Kommunikation im Netz? Wir brauchen auch ein digitales Briefgeheimnis“, so der Abgeordnete. Daran werde derzeit in der so genannten ePrivacy-Verordnung gearbeitet, die mit der DSGVO als ein Paket gesehen werden muss. „Nutzerdaten im Netz müssen vor dem Datenkapitalismus sicher sein“, sind sich Wölken und Sippel einig.