Herr Vorsitzender, Herr Bürgermeister,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

mit dem heutigen Satzungsbeschluss wird ein langwieriges und von der Öffentlichkeit sehr kontrovers begleitetes Bebauungsplanverfahren zum Abschluss gebracht.

Der an und für sich höchst erfreuliche Anlass, dass wir nämlich endlich die Genehmigung für den Bau einer zweiten Grundschule in unserem einwohnerstärksten und auch flächenmäßig sehr ausgedehnten Stadtteil Esterfeld erhalten haben, hat uns im Rahmen der Standortfrage sehr stark gefordert.

Die SPD-Fraktion hat seit Beginn der Suche einen Standort westlich der Versener Straße gefordert und in Abwägung der, recht spärlichen, Alternativen in diesem Bereich, hat sich für uns die Fläche an der Versener Straße als die Günstigste erwiesen.

Die Vorzüge ergeben sich aus der guten Erreichbarkeit sowohl mit dem Fahrrad, als auch mit dem inzwischen etablierten Elterntaxi.

Aber auch aus der unmittelbaren Nähe zum Sportgelände des SV Union Meppen. Die Möglichkeiten, die sich hier für den Schulsport und die Ganztagsbetreuung ergeben sind offenkundig.

Meine Damen und Herren, ich will gar nicht leugnen, dass die Tatsache, dass die Fläche Teil eines Landschaftsschutzgebietes war, auch bei uns Bedenken ausgelöst hat und es war nicht auszuschließen und durchaus im Bereich des Möglichen, dass die zuständigen Behörden die Bebauung der Fläche untersagen würden.

Aber die Genehmigung wurde erteilt. Unter strengen Auflagen, nicht zuletzt zur Kompensation des gerodeten Waldes, können Schule und Kita an dem von uns bevorzugten Ort entstehen.

Über die zu erfüllenden, bindenden Auflagen aus dem Naturschutzrecht hinaus, wurden Anregungen aufgegriffen, um den Eingriff in die Natur so verträglich wie möglich zu halten, ich nehme als Beispiel die Pflege des Fledermausbestandes, zu dem es vom Nabu wertvolle Hinweise gab.

Aber mit der Aufstellung des Flächennutzungsplanes und des Bebauungsplanes und der damit verbundenen Erfüllung der rechtlichen Auflagen ist es unserer Auffassung nach noch nicht getan. Es gibt weitere, sehr konstruktive und auch relativ leicht umzusetzende gute Ideen zur Gestaltung und Pflege des Schul- und KiTa-Geländes, aber auch des angrenzenden Waldes. Und im Zuge der Bauphase des neuen Gebäudes sollte unbedingt darauf geachtet werden, diese Ideen, auch wenn wir nicht dazu verpflichtet sind, tatsächlich umzusetzen. Ich denke da an das Anlegen, oder das Wiederanlegen eines Wildblumenstreifens, die Gestaltung des Gehölzstreifens und natürlich auch an die Verlegung des Trimmpfades.

Und auch für das Gebäude selbst steht eine nachhaltige und ökologische Bauweise an oberster Stelle. Im B-Plan finden sich entsprechende Festsetzungen z.B. zur Dachbegrünung und zu Solaranlagen.

Meine Damen und Herren, das alles soll und kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir für die Schule und Kindertagesstätte ein Stück Wald überplanen und bebauen. Insbesondere aus der unmittelbaren Nachbarschaft des neuen Standortes hat es teils sehr massive Kritik gegeben.

Aber, meine Damen und Herren, aus dieser Kontroverse ist nun ein Bebauungsplan entstanden, der viele der Bedenken berücksichtigt, der aber eben im Ergebnis an diesem Standort in Abwägung aller Vor- und Nachteile festhält.

Nicht leichtfertig oder gar gleichgültig, sondern sehr bedacht darauf, unter Berücksichtigung der unterschiedlichen und gleichermaßen berechtigten Interessen unsere Stadt so verträglich und nachhaltig wie möglich weiter zu entwickeln,

Und ich glaube, wir werden an der Versener Straße den Kindern einen sehr schönen Ort zum Lernen und Forschen schaffen, die Nähe zum Wald lädt ja geradezu dazu ein, den Naturkunde- oder Sachkundeunterricht im Freien stattfinden zu lassen.

Die SPD-Fraktion wird dem Satzungsbeschluss zustimmen.