Zum Tag der Ozeane besuchten der SPD-Europaabgeordnete Tiemo Wölken und der SPD-Landtagsabgeordnete Matthias Arends gemeinsam Norddeich und Greetsiel in Ostfriesland.

In Norddeich stellte Kurdirektor Armin Korok die Planungen zur Neugestaltung der „Wasserkante“ vor: Das Projekt, welches durch EU-Mittel gefördert werden soll, sieht die Umgestaltung des Vordeichgeländes vor. Hierbei sollen Naturschutz und Tourismus in Einklang gebracht werden. Wölken zeigte sich erfreut über die Planung: „Beim Meeresschutz darf nicht außer Acht gelassen werden, dass Menschen durch den Tourismus auch einen Bezug zum Meer entwickeln und auf Probleme aufmerksam gemacht werden können. Somit ist ein nachhaltiger Tourismus ein Betrag zum Schutz der Ozeane.“ Und auch Matthias Arends war erfreut von den geplanten Entwicklungen in seinem Wahlkreis. „Der Tourismus in Norddeich muss auf der Höhe der Zeit bleiben. Wenn dies mit Umweltschutz verbunden werden kann, ist es eine gute Chance für eine ganzheitliche Entwicklung des Standorts.“

Einen Eindruck von den Herausforderungen für die Krabbenfischer in Ostfriesland bekamen die beiden Abgeordneten in Greetsiel. Hier hoffen die Fischer derzeit auf eine Ausnahmegenehmigung vom europaweit ab 2019 geltenden Rückwurfverbot für Beifang. Dieses Verbot wäre für die Krabbenfischer nicht umsetzbar und würde ihre Existenz bedrohen. „Unsere Europaministerin Birgit Honé hat sich sehr für die Küstenfischerei in Brüssel eingesetzt und jetzt liegt ein Kompromiss auf dem Tisch. Die Fischer müssen nun durch Erhebungen nachweisen, dass ihre Beifangmengen so gering sind, dass sie unter der Erheblichkeitsschwelle liegen und die Regelung eine besondere Härte für sie darstellt“, erläutert Matthias Arends. Wenn dies der Fall sei, können die Fischer auf eine Ausnahmegenehmigung vom Anlandeverbot hoffen.

Daneben sprachen die Fischer auch über die Verschmutzung der Nordsee durch Plastikmüll mit den Parlamentariern. In Greetsiel sei hierzu ein Container aufgestellt worden, in dem der auf der Nordsee gesammelte Müll entsorgt werden könne. Jedoch seien die Mengen, die die Krabbenfischer an Land bringen nicht besonders hoch. Auf Unverständnis stieß bei Wölken die Tatsache, dass es derzeit auch bei gleichbleibender Fangkapazität keine Förderung für die Anschaffung neuer Schiffe gäbe. „Die derzeitige Förderung für Jungfischer, die ein maximal 30 Jahre altes Boot erwerben dürfen, um eine Förderung zu bekommen, reicht nicht aus. Wenn Fischer auf Booten unterwegs sind, die viel älter als sie selbst sind, macht das den Beruf nicht nur gefährlicher, sondern auch unattraktiver. Eine generelle Förderung ist wichtig, damit der Beruf des Krabbenfischers in Ostfriesland nicht ausstirbt“, so Wölken, der bei diesem Thema am Ball bleiben will.