Am Dienstag feiern wir in Hannover einen dritten Geburtstag, den des Bündnisses „Niedersachsen packt an“. Zur Erinnerung: Vor drei Jahren – da war doch was?! Stimmt, im Herbst 2015 und im Winter 2016 gab es in Deutschland eine echte Extrem-Situation. In Niedersachsen zum Beispiel kamen jeden Tag mehr als tausend Menschen an, die unterzubringen und zu versorgen waren. Gleichzeitig war der Staat für jedermann erkennbar unvorbereitet und überfordert.

Dass es damals dennoch gelungen ist, überall für ein Dach über dem Kopf und ein warmes Essen zu sorgen, war vor allem einer Welle der Hilfsbereitschaft zu verdanken, die durch ganz Niedersachsen ging. Viele tausend Bürgerinnen und Bürgerinnen haben mitgeholfen und sich großartig verhalten!

Auf der Landesebene haben wir damals das Bündnis „Niedersachsen packt an“ aus der Taufe gehoben, das bis heute in Deutschland einzigartig ist. Die Initiative ging von den beiden christlichen Kirchen, den Unternehmerverbänden und dem DGB aus und wurde von der Landesregierung aufgegriffen. Heute gehören 330 Organisationen dazu (sozusagen das who is who der niedersächsischen Verbändewelt) und viele Einzelpersonen. Es ging darum, eine klare Haltung für eine offene Gesellschaft zu zeigen, die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe zu stärken und gemeinsam Konzepte zur Integration zu erarbeiten.

Und heute? Immer noch arbeiten viele tausend Bürgerinnen und Bürger in der Flüchtlingshilfe, allein in Niedersachsen dürften es um die 50 000 sein. Allerdings haben sich die Aufgaben verändert – heute geht es nicht mehr um Essensausgabe und Kleiderkammer, sondern um Hilfe bei den Behörden und auch sonst beim Leben in einem immer noch fremden Land.

Integration ist für alle Beteiligten mühsam und man braucht viel Geduld. Aber es geht spürbar voran, zum Beispiel bei der Integration auf dem Arbeitsmarkt. Problembereiche gibt es auch in Niedersachsen, aber eben auch viele richtig gute Beispiele für gelungene Integration.

Das ist vor allem das Verdienst der vielen „stillen Helden“ in allen Teilen Niedersachsens. Deren Engagement möglichst wirksam zu unterstützen, ist für mich unverändert eine der wichtigsten Aufgaben.

Ich wünsche Euch eine gute Woche!